SPAR-Filialen in Niederösterreich bekommen klimafitte Parkplätze
Das Land Niederösterreich und SPAR sagen den Betonwüsten bei Einkaufszentren den Kampf an. Gemeinsam setzt man eine Offensive für die Verhinderung von Bodenversiegelung. SPAR setzt in Zukunft auf klimafitte Parkplätze und hat dazu ein Forschungsprojekt gestartet. Auf dem Gelände der SPAR-Zentrale in St. Pölten testete Geschäftsführer Alois Huber mit seinem Team drei Testparkplätze mit unterschiedlicher Beschaffung. Über mehr als sechs Monate standen die Parkplätze unter Beobachtung, eine Variation mit einem Sickergitter soll nun erstmals in Serie gehen. „Am Parkplatz der Sparfiliale in Ternitz werden wir bis zum Sommer 24 klimafitte Parkplätze errichten“, so SPAR-Geschäftsführer Alois Huber und weiter: „In Zukunft wollen wir möglichst viele neue SPAR-Filialen in Niederösterreich mit klimafitten Parkplätzen ausstatten. Wir entwickeln die besten Lösungen für grüne Parkplätze, gut für die Umwelt und funktionell für unsere Kundinnen und Kunden. Denn nur was praktisch ist, wird sich nachhaltig durchsetzen.“
Parkplätze kühlen und schützen Pflanzen und Tiere
Landesrat Martin Eichtinger und die NÖ-Umweltbewegung „Natur im Garten“ unterstützten dieses Projekt mit Knowhow, schließlich stammt das Konzept der „klimafitten Parkplätze“ aus einem Forschungsprojekt von „Natur im Garten“ im Rahmen der NÖ Wohnbauforschung. „Bei richtiger Gestaltung werden Kfz-Abstellflächen einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung leisten. So können zum Beispiel versickerungsfähige Oberflächenbefestigungen Niederschläge direkt aufnehmen, diese müssen nicht durch Oberflächenabflüsse in die Kanalisation abgeleitet werden. Zudem leisten ökologisch gestaltete Parkflächen auch einen Beitrag zum Tier- und Pflanzenschutz und wirken sich bei Hitze kühlend auf die Umgebung aus“, erklärt Landesrat Eichtinger und verweist auf weitere Maßnahmen: „Wir handeln im Kampf gegen die Bodenversiegelung. So haben wir in die Wohnbau-Förderrichtlinien aufgenommen, dass die Genossenschaften klimafitte Parkplätze verpflichtend im Neubau errichten müssen. Bis 2027 werden dadurch mehr als 100.000 Quadratmeter solcher begrünten Parkplätze entstehen.“
Keine Betonwüsten mehr bei den Einkaufszentren
Beim Austausch zwischen „Natur im Garten“ und SPAR steht der Inhalt an oberster Stelle: „Für Green-Washing sind wir nicht zu haben. Wir entwickeln Lösungen, die breit umsetzbar und funktionell sind“, so Alois Huber. Landesrat Martin Eichtinger begrüßt die fachliche Zusammenarbeit: „Wir sind am richtigen Weg die Betonwüsten aus den Konzepten von Einkaufszentren zu verbannen. Dass wir mit SPAR einen starken Partner gegen die Bodenversiegelung gefunden haben, ist ein klares Zeichen für den Klimaschutz. Unsere Einladung für eine Zusammenarbeit richtet sich auch an all jene, dich ebenso einen Beitrag leisten wollen.“ Das Land NÖ setzt weitere nachhaltige Maßnahmen gegen die Bodenversiegelung wie etwa den „blau-gelben Bodenbonus“ für Gemeinden, der mit sechs Millionen Euro budgetiert ist. Niederösterreich ist das Bundesland mit der geringsten Flächeninanspruchnahme und der geringsten Versiegelung. Laut Umweltbundesamt liegt der Versiegelungsanteil bei 6,1 Prozent des Dauersiedlungsraums in Niederösterreich, in Tirol etwa bei 11,4 Prozent, in Wien sogar bei 34,9 Prozent.